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LandKULT Ausgabe I/2014
Deckenbilder
aus dem
Barock im
Rittersaal
Besucher der Schlosskonzerte Kirchberg und Teilnehmer der
Mystischen Schlossführung mit Alfred Albrecht haben seit über
30 Jahren die Gelegenheit, die farbprächtigen Deckengemälde
aus der Barockzeit zu bestaunen. Auch wenn es sich bei diesen
Ölbildern um Kopien handelt, so sorgen sie doch für eine histo-
rische, festliche Ausschmückung des Rittersaales.
Restaurator und Kunstmaler Alfons Hirt aus Weikersheim hat
im Jahr 1979 diese Gemälde als Kopien auf Leinwand geschaffen.
Zusammen mit seinen beiden Gehilfinnen Dorothe Butz und
Brunhilde Küfer wurden die 14 Werke in eineinhalb jähriger
Tätigkeit fertiggestellt. Die Geschichte der Deckengemälde ist
durchaus bewegt: 1680 trug man den alten Dachstuhl ab und
baute die Saaldecke als Hängewerk so wie er heute noch steht.
1682 erfolgte der Innenausbau mit Handwerkern aus Kirchberg
und Langenburg. Die Ausmalung der Saalwände und der Decken-
zwickel ¸bernahm der Maler Wilhelm Kreß aus Rothenburg. 1683
beschäftigte sich Joachim Creutzberger mit seinem Sohn und
einem Gesellen mit den Gemälden für die Decke. Umbaumaß-
nahmen kosteten nach dieser Zeit sechs Bildern die Existenz.
1861 fiel das Schloss an die Linie Hohenlohe-Neuenstein da es
keine Erben mehr unter der Herrschaftslinie Kirchberg gab. 1946
wurde im leeren Schloss ein Alten- und Pflegeheim für Heimat-
vertriebene eingerichtet. 1952 übernahm die Ev. Heimstiftung das
Schloss. Heimleiter Siegfried Benzel gelang es durch Spenden
die schönen Deckenbilder wieder ins Schloss zu bringen. Wenn
auch nur als Kopien. 1979 konnten Besucher der Schlosskonzerte
erstmals die Ölgemälde in den Kassetten der Saaldecke in ihrer
vollen Pracht bewundern.
Der berühmte Maler Joachim Creutzfelder hat sich auch
selbst auf einem der Bilder verewigt. Als Inschrift ist vermerkt:
„Joachim Creutzfelder. Noricus, pixit Anno 1683“. Seine Werke
zählen laut Archivrat Karl Schumm (HZA-Neuenstein) zu den
bedeutensten und wichtigsten Kunstwerken in der Grafschaft.
J.G. Creutzfelder baute sich 1655 in Pfedelbach ein Haus, dort wo
sich heute das Haus Hauptstraße 36 befindet. Weitere Werke in
Hohenlohe: Rittersaal Neuenstein, Bürgersaal des Pfedelbacher
Schlosses.
Info: Schlossführungen mit Alfred Albrecht, Tel. 07954-402,
ab einer Teilnehmerzahl von 5 Personen werden von März bis
einschließlich Oktober Themenführungen durchgeführt.
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