Landkult-1-2014web - page 23

LandKULT Ausgabe I/2014
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Erinnerung
und Heraus-
forderung
Dr. Charlotte Knobloch zu
Gast in Braunsbach
Seit einigen Jahren erin-
nert das Rabbinatsmuseum
Braunsbach an die ehema-
lige jüdische Gemeinde im
Dorf am Kocher. Mehr als
350 Jahre lang lebten hier
Christen und Juden nachbar-
schaftlichmiteinander, bis die
national-sozialistische Propa-
ganda die Situation radikal
veränderte.
1936 eröffnete
Simon Berlinger (Foto oben
rechts) aus Berlichingen im
Rabbinatsgebäude die Isra-
elitische Bezirksschule für
Kinder aus Schwäbisch Hall,
Dünsbach, Braunsbach und
Künzelsau. In seiner Dienst-
zeit setzte er sich für ein fried-
liches Zusammenleben ein.
1939 floh er vor den National-
sozialisten nach Palästina. Im
neuen Staat Israel fand er eine
Heimat. Hier wirkte er unent-
wegt bis zu seinem Lebensende
für eine Versöhnung zwischen
Juden und Deutschen. Oftmals
besuchte er seine alte Heimat
und seine Wirkungsstätte im
Kochertal. Um den Versöhner
zu ehren, soll das Rabbinatsge-
bäude am 22. Juni den Namen
„ S i mo n - Be r l i ng e r-Ha u s “
erhalten. In einer Sonderaus-
stellung können Besucher
dann mehr Informationen über
ihn erhalten. Ebenfalls am 22.
Juni erwartet die Kochertalge-
meinde denBesuch von FrauDr.
Charlotte Knobloch, der lang-
jährigen Präsidentin des Zen-
tralrats der Juden in Deutsch-
land. Sie kommt auf Einladung
des Rabbinatsmuseums nach
Braunsbach. In der ehemaligen
Synagoge des Ortes, dem heu-
tigen Rosensteinsaal (Burgen-
landhalle) wird sie zum Thema
„Herausforderungen an das
Judentum in unserer Gesell-
schaft“ sprechen.
Geplanter Ablauf des
Festtages:
14.00 Uhr offizielle
Namensgebung des
Rabbinatsgebäudes in
„Simon-Berlinger-
Haus“ (Rabbinatsmuseum)
15.00 Uhr Eröffnung der
Sonderausstellung
„Simon Berlinger -
Von Berlichingen über
Braunsbach nach Haifa“
16.00 Uhr „Herausforde-
rungen an das Judentum in
unserer Gesellschaft“ Vortrag
von Frau
Dr. Charlotte Knobloch,
ehem. Vizepräsidentin des
Jüdischen Weltkongresses,
München (Rosensteinsaal)
Nähere Informationen:
Tel. 07906-8512 oder
-
braunsbach.de
Braunsbach
Zeppelin 126 - Der Krimi aus der Weimarer Zeit von Gunnar Kunz handelt in
einem der faszinierendsten Vehrkehrsmitteln unserer Zeit
Deutschland im Jahr 1924. Langsam erholt sich das Land von der Inflation. Hendrik
Lilienthal, Professor für Philosophie, und Diana, die Frau seines Bruders und Assi-
stentin von Max Planck, nehmen an einer Probefahrt des Zeppelins LZ 126 teil, bevor
dieser als Reparationsleistung an die USA geliefert wird. Doch die Mitreisenden
entpuppen sich als schwierig, unter der Oberfläche gären mühsam verborgene Span-
nungen, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Schließlich geschieht ein Mord. Und plötz-
lich wird es eng im Luftschiff, als den Passagieren klar wird, dass ein zu allem bereiter
Verbrecher mit an Bord ist... Im vierten Fall des ungleichen Ermittlerpaares entführt
Gunnar Kunz die Leser an Bord des Zeppelin 126 und lässt die unruhigen Zwanziger-
jahre vor einem dramatischen Hintergrund wiederauferstehen.
Der Autor: Gunnar Kunz, Jahrgang 1961, hat sich mit über dreißig Theaterstücken
sowie mit preisgekrönten Hörspielen für Kinder einen Namen gemacht. Große Erfolge
feierte der in Berlin lebende Autor mit seiner Serie von historischen Kriminalromanen
aus der Weimarer Republik: „Dunkle Tage“, „Organisation C.“, „Inflation“ und „Zep-
pelin 126“ erschienen bei Sutton Krimi / Berlin.
Buchtipp: Historischer Roman von Gunnar Kunz
Der Bezug: Albert Sammt (* 1889 in Niederstetten; + 1982 ebenda)
ging in die Geschichte ein als Kommandant auf
Zeppelin-Luftschiffen. 1919 war er 20 Jahre jung und als Steuermann an Bord von LZ 120 -Bodensee-. Während der ersten
Atlantik-überquerung des Zeppelins LZ 126 fünf Jahre später im Jahr 1924 war er Hööhensteuermann. Als Kommandant
führte er unter anderem die letzte Fahrt eines großen Verkehrsluftschiffes LZ 130 -Graf Zeppelin II- durch. Seine
Heimatstadt Niederstetten ernannte ihn zum Ehrenbürger; dort gibt es auch ein Albert-Sammt-Museum in der Bibliothek,
Hauptstrafle 52 Außerdem ist eine der Hauptstraßen Niederstettens nach ihm benannt.
Quelle: Wikipedia, Niederstetten
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